Sonderausstellungen in Vorbereitung:

 

Im Rausch des Aufbruchs. Das Theater der 1920er Jahre im Spiegel des Heute

 

Der Fotograf Will Burgdorf (1905-1944). Portraits

 

 

Begleiten Sie uns auf dem Weg zur Entstehung
der beiden kommenden Ausstellungen:

 

 

Im Zuge der Vorbereitungen zu unserer Ausstellung über die Städtischen Bühnen Hannover in den 1920er Jahren, werden wir – nach und nach – die Repertoires der Oper, des Schauspiels, des Balletts und des Orchesters in den Spielzeiten 1918/19 bis 1932/33 in die Gegenwart holen und Ihnen hier zugänglich machen:

 

 

 

Liebe Besucher:innen!

 

Im Januar 1921 übernimmt die Stadt Hannover das ehemalige königliche – dann preußisch verwaltete – Theater der Stadt: Das Königliche Hoftheater wird zu den Städtischen Bühnen Hannover.

In unserer nächsten großen Sonderausstellung werden wir von einem besonders wichtigen Kapitel in der Theatergeschichte Hannovers erzählen: Eingebettet in die Chronik der Weimarer Republik schildert die Schau die wechselnde Entwicklung der Städtischen Bühnen Hannover über zehn Jahre hinweg auf dem Weg zu einem modernen, an den Zeitstrom ausgerichteten Theater.

Die 1920er Jahre in Hannover sind die große Zeit zahlreicher Ur- und Erstaufführungen auf der Opernbühne – Prinzessin Brambilla von Walter Braunfels, Herrn Dürers Bild von Joseph Gustav Mraczek, Der ferne Klang von Frank Schreker oder Cardillac von Paul Hindemith.

Auch das Schauspiel entdeckt neue Stoffe – Hufnägel von Leonhard Frank, Von morgens bis mitternachts von Georg Kaiser oder Das Hirtenlied von Gerhart Hauptmann.

Und es ist auch die große Zeit des Balletts und die der Tänzerin und Choreografin Yvonne Georgi, die 1926 mit nur 23 Jahren nach Hannover berufen wird.

Und es ist die reiche Zeit vielseitiger persönlicher Begegnungen – Künstler:innen als Gäste in Hannover, deren Werke hier erstmals aufgeführt werden: Ermanno Wolf-Ferrari, Joseph Gustav Mraczek, Walter Braunfels, Arnold Zweig, Carl Zuckmayer und Stefan Zweig sind zu Besuch in der Stadt.

Stefan Zweig auf der Generalprobe zur Uraufführung seines Stückes Das Lamm des Armen, März 1930
Foto: Theatermuseum

Ein weiterer wegweisender Schritt und eine ganz wichtige Erneuerung in diesen 1920er Jahren in Hannover – und damit eine Aufwertung und gleichzeitige Gleichstellung des Schauspieles gegenüber der Oper – ist die Übernahme und Eröffnung eines eigenen Theatergebäudes allein für das Sprechtheater. Die Stadt mietet und kauft Mitte der 1920er Jahre für das Schauspiel die Schauburg in der Hildesheimerstraße: Hannover besitzt nun zwei große Spielstätten – ein Haus für Opern, Konzerte und das Ballett – und ein Haus für das Sprechtheater. Der Vorteil: Opern und Schauspiele können nun gleichzeitig an einem Abend gespielt werden. 1927 wird die Schauburg dann endgültig in Schauspielhaus umbenannt.

Theater vor hundert Jahren! Den Besucher:innen wird in der kommenden Ausstellung ein lebendiges und facettenreiches Bild vom Bühnengeschehen dieser Zeit vermittelt werden. Wir werden zeigen, wie sehr die darstellenden Künste – nicht anders als heute – Spiegel ihrer Zeit sind.

Im Rahmen der großen Sonderausstellung werden wir auch die Tradition der Kabinettausstellungen wieder aufnehmen: Der Fotograf Will Burgdorf (1905-1944), Porträts.

Will Burgdorf gehört zwischen den 1920er und 1940er Jahren zum engen Kreis der lebendigen hannoverschen Künstlerszene von Tänzer:innen, Literat:innen, Maler:innen und Galerist:innen. Vor seine Kamera holt er unter anderem den Tänzer und Choreografen Harald Kreutzberg, den Tänzer und späteren Schauspieler Dieter Borsche, den Schriftsteller Joachim Ringelnatz, den Philosophen Theodor Lessing, den Komponisten Reinhard Schwarz-Schilling, den Maler Friedrich Vordemberge-Gildewart – und immer wieder Schauspieler:innen der Städtischen Bühnen Hannover.

Die Schauspielerin Brigitte Mira
Foto: Will Burgdorf

Neben fotografischen Selbststudien oder Portraits seiner Frau Maria Burgdorf fotografiert Will Burgdorf in seinem Atelier auch zahlreiche namhafte Bürger der Stadt.

Wir würden uns freuen, wenn Sie in den nächsten Wochen und Monaten unsere Vorbereitungen für die beiden Ausstellungen mit Anregungen oder Exponaten bereichern könnten. Nehmen Sie mit uns gerne Kontakt auf: theatermuseum@staatstheater-hannover.de.

Hinweisen möchten wir Sie an dieser Stelle auch noch einmal auf unsere beliebte Rubrik Wir vom Archiv. Seit dem Herbst 2021 stellen wir Ihnen in loser Folge dort ganz besondere Objekte und ihre Erzählungen aus unserer großen Theatersammlung vor. Bereits über 50 Theatergeschichten aus unserer Stadt haben wir für Sie eingestellt.

So betrachten wir – für Sie – die Dinge – und überführen sie aus der Vergangenheit in die gegenwärtige Wirklichkeit!

Mit herzlichen Grüßen aus der Prinzenstraße

Ihr Dr. Carsten Niemann

In sechs Schritten zur persönlichen Empfehlung

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